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Florian Hahn
(Quelle: Fotograf: Tobias Koch)

Hahn: „Mehr Begeisterung für Europa“

Florian Hahn über die Konferenz zur Zukunft Europas

Mit einer Konferenz über die Zukunft Europas will die EU-Kommission der Stimme der Bürger mehr Gewicht verleihen. Über Ziele und Themen des Bürgerdialogs ein Kurzinterview mit dem europapolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Florian Hahn:

Herr Hahn, die EU ist mit den aktuell drängenden Themen wie der Corona-Pandemie, dem Klimaschutz oder den Migrationsbewegungen schon gut beschäftigt. Wozu noch eine Bürgerbefragung?

Hahn:  Die Zukunft Europas ist in den Zeiten der Corona-Krise meiner Meinung nach etwas in den Hintergrund geraten, abgelenkt von den nationalen Maßnahmen zur Krisenbewältigung. Aber Europa steht nicht still. Wir müssen jetzt planen für die Zeit nach der Krise. Die Herausforderungen sind wahrscheinlich größer, als wir uns das heute vorstellen. Wir brauchen neue Ideen und Anstöße auf allen Feldern und wieder mehr Begeisterung für Europa. Hier kann sich jeder einbringen.

Europa
Foto: Jannes van den Wouwer/ unsplash.com

Wiederaufbau nachhaltig gestalten 

Was liegt Ihrer Einschätzung nach den Europäern auf der Seele?

Hahn: Als Deutsche müssen wir dankbar und demütig feststellen, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern bisher gut durch die Krise gekommen sind. Den Menschen brennt natürlich die Suche nach einem Impfstoff auf den Nägeln, verbunden mit einer europaweit besseren Ausstattung des Gesundheitswesens. Aber auch die Frage, wie der Wiederaufbau umweltschonender und nachhaltig gestaltet werden kann. Die Krise hat außerdem gezeigt, dass Populismus und Nationalismus sehr schnell wieder Platz greifen können. Auch diese Tendenzen gilt es zu überwinden. 

„Alle Kräfte bündeln“

Wie kann die EU insgesamt bürgernäher werden? Welche institutionellen Reformen sind dafür nötig?

Hahn: Die EU muss groß sein bei großen Fragestellungen. Mehr als bisher müssen wir den Kampf mit europaweiten Herausforderungen auf die EU-Ebene übertragen, wie zum Beispiel die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. Genauso sollten wir zum Beispiel bei der Bewältigung der Migration, bei der Bekämpfung des Klimawandels oder der Entwicklung von Krebs-Therapien alle Kräfte in Europa bündeln.